Engagierte Ehrenamtliche sind die Basis für eine erfolgreiche Vereinsarbeit. Stellvertretend für alle traf NÖN-Reporter Werner Kraus die Poysdorfer Gottfried Schimpf und Gerald Lechner, um mit ihnen über ihre langjährige Arbeit zu sprechen.

Es war das Jahr 1957, als Gottfried Schimpf zum Poysdorfer Sportverein stieß. Das war damals noch am alten Sportplatz in der Feldsbergerstraße, wo sich heute das Kolping-Wohnhaus befindet. 1960 wurde dann die jetzige Sportanlage angelegt.

„Gemeinsam mit Alois Schreiber und Johann Böhm habe ich dann den ganzen Platz dreimal mit der Sengst gemäht. Das war wichtig, um das Gras kräftig wachsen zu lassen“, erzählte der Platzwartprofi, der bis vor drei Jahren den Sportplatz und den Trainingsplatz mähte. 1961 wurde dann erstmals am Platz gespielt und ein Highlight der fußballerischen Karriere von Friedl Schimpf war ein Vorbereitungsspiel gegen den FC Neugebäude, das 7:1 für Poysdorf ausging. Sechs Tore davon hatte Goleador Schimpf geschossen. Das siebente sein Freund Fritz Schmid, der nächstes Jahr seinen Neunziger feiert. Friedl Schimpf war bei jedem Zubau und jedem Umbau auf der Sportanlage immer aktiv mit dabei.

In den 1980er-Jahren hat ihn dann der damalige Sektionsleiter Robert Lechner angesprochen, ob er nicht statt Leopold Bauer den Platzwart übernehmen könnte. Über 60 Jahre ist Urgestein Schimpf jetzt beim SC Poysdorf aktiv. Vier Jahrzehnte davon hat er für die hervorragende Pflege des Fußballrasens gesorgt. Besonders stolz ist er, dass der Poysdorfer Platz noch immer den ersten Rasen aus den 60er-Jahren hat. Natürlich gab es Sanierungen und Aerifizierungen.

Er hat die Arbeit immer mit viel Freude gemacht. „Die Obmänner haben uns auch immer vertraut. Wir waren ein starkes Team. Macht das nur, ihr kennt euch besser aus, meinte Obmann Adam bei einer Entscheidung zur Rasenpflege. Das war schon ein großer Vertrauensbeweis“, meint Schimpf heute. Auch bei den NÖ Landesfeuerwehrleistungsbwerben 2010 in Poysdorf hat er über Ersuchen der Feuerwehr für die Rasenpflege gesorgt.

Mehrmals war er mit dem Rasenmähertraktor des SC Poysdorf auf der großen Wiese im ecoplus-Gewerbepark unterwegs, um für ausgezeichnete Verhältnisse bei den Leistungsbewerben zu sorgen. Vor ungefähr fünf Jahren wollte er schon aufhören. Da ersuchte ihn Lorenz Sperner, noch zwei Jahre weiterzumachen, denn dann gehe er in Pension und könne die Arbeit übernehmen. So geschah es auch. Lorenz Sperner, der auch in vielen Bereichen des SCP aktiv ist, hat schon einige Jahre gemeinsam mit Friedl Schimpf mitgearbeitet und vor drei Jahren die Arbeit des Platzwartes – zusätzlich zu vielen seiner Aufgaben im Verein – übernommen.

Die „väterliche Mutter“ der Fußballspieler, also der gute Geist des Vereins, der immer hilfreich zu Seite steht, ist Gerald Lechner. Oft ist er bis zu viermal am Tag am Platz, um zu helfen, vorzubereiten oder auch zu organisieren. Er richtet die Dressen her und hat sich extra ein größeres Auto gekauft, um für Auswärtsmatches von den Bällen über die Dressen bis hin zum Arztkoffer alles unterzubringen.

Lechner: Von Wien nach Poysdorf

Gerald Lechner begann in den Siebziger Jahren, als er von Wien herauszog, seine Fußballerkarriere in der Poysdorfer Reserve. Besonders viel Engagement hat er dann als Jugendbetreuer ab 1988 hineingelegt, als Sohn Klaus Lechner seine fußballerische Karriere begann. „Für einen Jugendbetreuer braucht man sehr viel Herz“, ist Gerald Lechner überzeugt. Später übernahm er gemeinsam mit Schwiegersohn Markus Holousch die Enkelkindergeneration, die heute den Stamm der Ersten bildet. Am Platz selbst sorgt er seit Jahren für das Linienziehen, fürs Fahnen aufstecken, die Montage der Matchuhr und als Chef der Ordner auch für die Sicherheit während der Matches.

Gerald Lechner (l.) und Gottfried Schimpf können auf über 50 Jahre Arbeit für den SC Poysdorf zurückschauen.
Werner Kraus