SC Poysdorf KM : Spannberg

POYSDORF - SPANNBERG: 5:5

UMSTRITTENER ELFER ÜBERSCHATTET 5:5-SPEKTAKEL

Publiziert von Bernhard U. Wieser am 8. Sept. 2018

Spannberg ging in einer turbulenten Partie in der 89. Minute in Führung, kassierte in der 94. Minute aber den Ausgleich zum 5:5.

Weil derzeit in Poysdorf das Winzerfest stattfindet, gingen die Hausherren besonders motiviert ans Werk. Man wollte den vielen Zuschauern ein gutes Spiel bieten. Dies gelang, wenngleich das Ergebnis die Poysdorfer trotz eines Last-Minute-Treffers nicht schmecken mochte.

2:1-PAUSEFÜHRUNG FÜR POYSDORF

Poysdorf hatte zunächst das Spiel und den Gegner im Griff, verdient fiel der Führungstreffer durch Goalgetter Ladislav Mucala nach 16 Minuten. Spannberg blieb aber immer bissig und kam in der 27. Minute zum Ausgleich: Stürmer Mark Zillinger wurde im Strafraum gefoult, Filip Stanic verwandelte den Strafstoß sicher. Kurz danach hätten die Gäste in Führung gehen können, nach Flanke von Norbert Deutsch scheiterte Zillinger allerdings per Kopf am gegnerischen Torhüter.

Das Tor fiel in der 34. Minute auf der anderen Seite, Daniel Leisser kam nach einer Standardsituation ans Spielgerät und knallte es aus zwölf Metern in die Maschen. Damit ging Poysdorf mit einer unterm Strich nicht unverdienten Führung in die Kabine.

DREI TORE VOR DER PAUSE, SIEBEN DANACH

Aber Spannberg antwortete unmittelbar nach Wiederanpfiff. Dem Tor von Pavel Kucjarcuk ging eine sehenswerte Kombination voraus: Lukas Mayr setzte sich auf der linken Seite durch, passte zu Eduard Petrovic, der den Ball per Brust zu Pavel Kucharcuk weiterleitete.

Die Zuschauer erlebten weiterhin ein flottes, spannendes Spiel, mit Angriffen und Chancen auf beiden Seiten. Die Fans der Heim-Mannschaft durften nach 64 Minuten wieder jubeln, Kapitän Dominik Wolfram kam nach einer Flanke an den Kopfball und versenkte den Ball im Gehäuse.

Doch auch diesmal schlug Spannberg zurück, aus 22 Metern pfefferte Petrovic den Ball ins Kreuzeck. Unhaltbar war der Schuss aber wohl nicht. Zum ersten Mal ging das Auswärtsteam in der 84. Minute in Führung, das 4:3 durch einen Kopfballtreffer von Mark Zillinger läutete eine unfassbare Schlussphase ein.

"NAIVE SPANNBERGER" KASSIEREN 4:4

Während Spannberg noch jubelte, reagierte Poysdorf blitzschnell und spielte gleich von der Auflage einen Angriff, den Roman Strobl zum 4:4 verwertete. "Da haben wir uns einfach naiv angestellt, die 4:3-Führung müssen wir einfach länger halten", ärgerte sich Spannberg-Übungsleiter Mario Kosik. Aber nur vier Minuten danach durfte er den vermeintlichen Siegtreffer bejubeln, Zillinger feuerte aus 17 Metern einen Schuss ab, der im Netz einschlug.

Natürlich versuchte die Kosik-Elf alles, um den Vorsprung über die Zeit zu bringen, es sollte aber nicht gelingen. Bei einem vermeintlichen Foul von Kucharcuk im Strafraum zeigte der Referee in der 94. Minute auf den Elferpunkt. Die Wogen gingen hoch, die Gast-Mannschaft sah eine klare Fehlentscheidung. Kosik war frustriert: "Kucharcuk ist nur dort gestanden, er hat nichts gemacht, wie kann das ein Foul sein?" Poysdorf-Trainer Johann Wolf wollte sich dazu nicht äußern, er meinte nur: "Es ist der Klassiker, die eine Seite meint es ist ein Elfer, die andere Seite meint das Gegenteil. Für mich war nur wichtig, dass er drin war."

"ZWEI PUNKTE IN LUFT AUFGELÖST"

Von den Diskussionen zeigte sich Leisser unbeeindruckt, er behielt die Nerven und rettete mit dem letzten Torschuss der Partie seiner Mannschaft einen Punkt. Kurze Zeit später ertönte der Schlusspfiff.

Zwar sei ein Punktegewinn bei den heimstarken Poysdorfern immer gut, richtig freuen konnte sich Kosik aber diesmal nicht, wie er meint: "Ich habe mit vielen Leuten geredet, alle haben gesagt, das war niemals ein Elfer. Schade, dass sich damit zwei Punkte für uns in Luft aufgelöst haben."

Trainerkollege Wolf streute dem Gegner Rosen: "Spannberg ist sehr stark, ich kann nicht glauben, dass sie nur gegen den Abstieg spielen wollen. Für uns war es durch den Elfer natürlich ein gewonnener Punkt."